Medienwissenschaft – das hört sich erstmal spannend an und vielleicht auch ein bisschen interessanter als Betriebswirtschaftslehre, Lehramt oder Maschinenbau. Trotzdem gibt es kaum eine klare Antwort darauf, was man eigentlich genau macht, wenn man Medienwissenschaft (wir sagen meistens nur Mewi) studiert.
Hier wollen wir euch ein paar Antworten geben, damit ihr euch etwas genauer vorstellen könnt, was im Studium auf euch zukommt.
Mehr als nur "irgendwas mit Medien"!
Wenn man an einen Mewi-Student_In denkt, denkt man wahrscheinlich zuerst an eine 18-jährige Lisa, die nach ihrem Auslandsjahr in Australien nicht ganz genau wusste, was sie studieren soll. Natürlich heißen wir nicht alle Lisa und waren auch nicht alle in Australien, aber was vermutlich stimmt ist, dass viele nicht ganz genau wussten, was sie studieren sollen. Irgendwas mit Medien hört sich da aber gar nicht so schlecht an. Doch Medienwissenschaft ist nicht einfach nur irgendwas mit Medien.
Die Medienwissenschaft ist Ende der 1980er-Jahren aus der Filmwissenschaft entstanden. Allgemein geht es um die Erforschung von kulturellen, sozialen und ästhetischen Funktionen von Medien. Außerdem ist es eine Kulturwissenschaft, zur Erforschung wird also eher ein hermeneutischer bzw. philologischer Ansatz gewählt, d.h. es wird sich viel, aber nicht nur mit Texten beschäftigt. Mehr dazu später.
Was sind Medien?
Eine der klassischsten Fragen der Medienwissenschaft, denn ganz genau kann man das nicht beantworten. Über diese Frage werdet ihr auch im Studium viel diskutieren, es lohnt sich also auch vorher selber ein bisschen darüber nachzudenken.
Prinzipiell könnte ein Medium alles sein, was eine Nachricht von einem Sender an einen Empfänger übermittelt. Dieser Begriff ist aber sehr weit gefasst und würde von Rauchzeichen bis zum Glasfaserkabel des Internets alles mögliche umfassen.
Wie unterscheiden sich Medien- und Kommunikationswissenschaft?
Hierauf lässt sich eine konkretere Antwort geben. Im Gegensatz zur Medienwissenschaft ist die Kommunikationswissenschaft keine Kulturwissenschaft, sonder eine empirische Sozialforschung. Die Ansätze unterscheiden sich also wesentlich. Bei der Medienwissenschaft wird vor allem gefragt, warum etwas getan wird. In der Kommunikationswissenschaft geht es eher um die Frage, was und wie etwas getan wird. Außerdem ist die Kommunikationswissenschaft aus der Publizistik (Zeitungswissenschaft) hervorgegangen und nicht aus der Filmwissenschaft.
Da unser Institut breit aufgestellt ist, wird das Spektrum von Medienwissenschaft auf der einen Seite und Kommunikationswissenschaft auf der anderen Seite abgedeckt. Je nach Seminar werden sich also der Ansatz oder die Methoden unterscheiden und man lernt beide Seite kennen.
Wo gibt es mehr Informationen?
Natürlich werdet ihr in den Seminaren viel detailreicher informiert werden. Wenn ihr es schon vor dem Studium gar nicht mehr abwarten könnt, lohnt es sich in das „Handbuch Medienwissenschaft“ von Jens Schröter oder den Text „Was waren Medien-Wissenschaften?“ von Claus Pias reinzulesen.